Dieser Artikel umfasst insgesamt 5 Teile.
- Das Innere Kind – 1 – Einführung in eine Methode zu mehr Selbstmitgefühl.
- Das Innere Kind – 2 – Erste Schritte zur Selbstannahme: Dem inneren Kritiker etwas entgegen setzten.
- Das Innere Kind – 3 – Erste Kontaktaufnahme und bedingungslose Hingabe.
- Das Innere Kind – 4 – Das Göttliche Kind. Das innere Kind als spiritueller Lehrer.
- Das Innere Kind – 5 – Methodische Zusammenfassung für die eigene praktische Arbeit.
In meiner Kindheit war ich von meinen Eltern existentiell abhängig und war deshalb gezwungen, ihre Sicht auf meine nicht erfüllten Bedürfnisse zum Teil zu übernehmen. Dieses übernehmen der elterlichen Sicht, behindert leider bei vielen Menschen, die Möglichkeit zur Selbstheilung. Denn Heilung kann erst stattfinden, wenn man an dem Punkt ist, dass man sich eingesteht, dass einem etwas entscheidendes im Leben fehlt. Und so war ich zwar mein ganzes Leben lang im Kampf gegen das dogmatische Weltbild und die emotionale Kälte meiner Eltern, dabei musste ich verstehen, dass ich mich selbst meinem Schmerz zuwenden musste. Dieses gelang mir allerdings erst als ich auch im Außen Personen traf die mir durch ihr konkretes Beispiel der Selbstannahme halfen, eine Selbstannahme für mich zu finden.
Ein Kind kommt urteilsfrei auf die Welt. Erst die Erwachsenen bringen ihm bei, autentische Bedürfnisse zu zu verurteilen.
Meiner Meinung nach, soll das bis zu einem gewissen Grade auch so sein, weil ein Kind hier auf der Welt ist, um etwas neues zu lernen. Dazu braucht es das Urteilsvermögen. Unser Problem ist aber, aus der Fähigkeit zu urteilen, einen unbewussten Urteilswahn zu machen, indem wir uns so massiv vertricken, dass wir darunter leiden.
Wir hauen uns oder anderen Menschen täglich im übertragenen Sinne eine rein, und kritisieren uns selbst und die anderen, bis keine Liebe mehr übrig bleibt. Wir sind Kritiksüchtig.
Die innere Kind Arbeit dreht den Prozess der unbewussten Kritiksucht wieder um und lehrt uns die Annahme, die uns immer gefehlt hat. Gerade weil ich selbst ein großer Kritiker bin und diese Eigenschaft sehr schätze, denn sonst könnte ich nicht derartige Texte verfassen, empfinde ich es als sinnvoll, dem Anteil des Kritikers einen Ausgleichenden Anteil entgegen zu setzten.
Ich möchte hier nicht Kritik oder den urteilenden Verstand angehen. Das ist genauso falsch und einseitig und führt wiederum zu Unfrieden. Nein es geht darum der Kritik und dem Urteil eine Annahme entgegen zu setzten. Es geht nicht darum etwas auszugrenzen, sondern ein Gleichgewicht zu erschaffen.
Ganzheit entsteht, wenn wir beides bewusst können. Ur-teilen und durch Annahme zusammen fügen.
Allerdings benötigt wir etwas Mühe, um dem inneren Kind auf die Beine zu helfen. Dieses ist ein Weg der sich allemal lohnt.
Meine spirituellen Bekanntschaften, haben mir immer von Selbstliebe erzählt. Aber für mich war das früher ein sehr großes Wort. Sie haben gesagt ich soll mich „einfach“ selbst lieben. Aber wie das gehen soll, konnte keiner erklären. Später verstand ich ihnen ist es scheinbar passiert, ohne dass sie es selbst verstanden haben. Ich empfand diese Kommentare die meist noch in ein dickes sprituelles Ego verpackt waren immer Hochmütig, weil sich niemand auf die Ebene des verletzen Kindes begeben konnte, was aber notwenige gewesen wäre, um mir zu der Erfahrung von Selbstliebe zu verhelfen. Aus diesem Grund ist für mich die Traumaheilung auch für meinen eigenen Sprirituellen Weg sehr wichtig und genau diese Erfahrungen mit den falschen Sprituellen Lehrern, haben mich geprägt und veranlasst andere Wege zu gehen, nämlich einen der die Persönlichkeit mit einschließt.
Wer in der Kindheit keine Liebe erhalten hat oder sie zumindest nicht gespürt hat, wie soll der sich dann selbst lieben?
Deshalb würde ich gerne das Wort Selbstliebe erst mal herunterbrechen auf das Wort Selbsthilfe. Und dann ist es so, dass aus der Bereitschaft der Selbsthilfe, irgendwann Selbstliebe wird. Das geht aber nicht von heute auf morgen, das braucht ein wenig Zeit und Mühe.
Es kann natürlich sein, dass manche Menschen Selbstliebe einfach so aus Gnade erfahren haben. Ich kann ihnen ja keinen Vorwurd bzgl. ihrer persönlichen Erfahrung mnachen. Aber ich spüre einfach dass mich derartige Aussagen nicht befriedigen konnten.
Ich habe es immer als Arrogant empfunden, wenn Spirituelle Menschen von ihrer Erfahrung der Selbstliebe erzählt haben, die ich mir nicht nachempfinden konnte. Wieder fühlte ich mich dann vom Leben ausgeschlossen, weil sie hatten, was mir so arg fehlte. Wieder hatte ich nichts. Wieder war ich alleine mit meiner Erfahrung der Traumatisierung.
Deshalb möchte ich konkrete und praktikable psychologisch Wege zur Selbstliebe, zur Annahme zur Heilung erklären, die jeder Mensch schrittweise gehen kann, ganz unabhängig von Spirituellen Zuständen. Ich schreibe diesen Text, um den Menschen eine Anleitung zu geben, die in der Kindheit einen Mangel an Liebe vorgefunden haben. Denkt immer daran:
Es ist nie zu spät für eine glückliche Kindheit.
Im nächsten Artikel – Das innere Kind – 3 – Erste Kontaktaufnahme und bedingungslose Hingabe.- erfährst du wie du erste konkrete Schritte im Alltag machst, um dir Selbstannahme zu geben.